Memory hat viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass das Gewinnen des Einzelnen nicht im Vordergrund steht.
Keiner soll beschämt werden, und damit keiner haushoch gewinnt oder ein anderer beschämt wird, vereinfachen wir die Spielregel:
Wer ein Paar gefunden hat, nimmt sich dieses, die Runde geht aber sofort weiter. Es darf kein zweites Paar genommen werden.
Die Leute haben auch da ein gutes Gefühl und achten darauf, dass jeder Paare findet und das Spiel ausgeglichen ist.
Memory hat viele Vorteile: Es bietet die Möglichkeit, dass Schüler mit sehr unterschiedlichen Sprachniveaus miteinander spielen können
und dass gerade Analphabeten hier punkten können und die Erfahrung machen,dass sie auch etwas können. Es bildet Gemeinschaft.
Auf den Kärtchen ist genügend Sachinformation, dass jeder entsprechend seines Niveaus sich seine Information holt:
Der eine lernt den Wortschatz: Das ist ein Teller. Der andere lernt die Anlaute: T - Teller. Ein weiterer merkt sich die Artikel: der Teller.
Wichtig ist, dass der Lehrer das Spiel mit entsprechenden Sätzen begleitet.
Dreht einer seine Kärtchen nicht richtig um, frage ich: "Was ist das?" "Ah, das ist ein Teller."
Später nach Einführung der Vergangenheit würde ich sagen: "Ah, das war der Teller."
Ich spreche permanent Sätze wie: "Wo ist wohl der zweite Teller?"; "Wer weiß, wo der zweite Teller ist?"
Oder: "Das ist ein Teller" "Schade, das ist kein Teller!" "Hm, wo könnte der Teller sein?" Oder ich betone nur den Artikel oder ich sage: "Das ist ein Teller mit Anlaut: T!"
Das Spiel kann man mit allen Altersgruppen gleichzeitig spielen. Manchmal bringen Schüler ein Kind mit. Auch in Sprachcafés ist es sehr hilfreich, weil es alle verbindet. Meist ist der Jüngste der Beste.
Es erweitert auf spielerische Weise den Wortschatz, ohne dass der Eindruck von Anstrengung entsteht. Deswegen verwende ich Memory gerne, wenn die Leute müde werden.
Durch das Memory bekomme ich Referenzwörter zu den einzelnen Buchstaben.
Ein Problem ist, dass viele Schüler bereits mit den Namen der Buchstaben vertraut wurden, was beim Lesen lernen eher hinderlich ist.
Einen Schritt weiter lasse ich die Schüler selbst kommentieren, was sie aufgedeckt haben: Je nach Lernniveau: